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Samstag, 9. September 2017




Kapitel 64: Weltliche Einflüsse
Liebe Schwester G, mein Herz ist voller Liebe und Mitgefühl, wenn ich an dich denke. Der gegenwärtige Zustand in deiner Familie ist das sichere Resultat deiner verkehrten Ansichten, und das ist noch nicht das Ende. Du hast die Gefahr des freien Umgangs mit deinen Verwandten nicht erkannt. Sie haben einen weit größeren Einfluß auf dich und deine Familie als du über sie. Der Umstand, daß sie deine Verwandten sind, macht sie nicht weniger gefährlich für dein geistliches Wohlergehen, noch sind sie deshalb als Übertreter von Gottes heiligem Gesetz weniger schuldig. Ihre Handlungsweise ist Gott genauso anstößig wie bei allen anderen, die Licht und Wahrheit verwerfen und nicht willig sind, Beweise anzuhören. Schädliche Eindrücke wurden auf dein Gemüt gemacht und haben dein Verhalten beeinflußt. Gott hat jede Vorsorge getroffen, uns das Heil nahezubringen, aber er wird es uns nicht gegen unseren Willen aufzwingen. Er hat in seinem Wort Bedingungen niedergelegt. Es ist unsere Pflicht, fleißig, mit Interesse und mit ganzem Herzen und Gemüt diese Bedingungen zu erforschen, damit wir keine Fehler machen und unser Anrecht auf die himmlischen Wohnungen verlieren.
Wir können nicht gleichzeitig Gott und der Welt dienen. Wir dürfen unsere Zuneigung nicht weltlichen Verwandten schenken, die keinen Wunsch haben, die Wahrheit kennenzulernen. Während wir mit ihnen zusammen sind, können wir auf jede Art und Weise unser Licht leuchten lassen, jedoch dürfen wir nicht zulassen, daß unsere Worte, unser Verhalten, unsere Sitten und Gewohnheiten in irgendeiner Weise von ihnen geprägt werden. In unserem Umgang mit ihnen muß die Wahrheit klar in Erscheinung treten. Ist dies nicht der Fall, dann wird es weit besser für unser geistliches Leben sein, sowenig Verbindung mit ihnen zu haben wie irgend möglich. Wenn wir uns unter eine Gesellschaft begeben, durch deren Einfluß wir die hohen Ansprüche des Herrn an uns vergessen, laden wir die Versuchung geradezu ein und werden zu schwach, um ihr zu widerstehen. Wir nehmen an ihrem Geist teil, hegen ihre Ansichten und stufen heilige und ewige Dinge geringer ein als die Ideen unserer Freunde. Kurz gesagt, wir werden vollkommen durchsäuert, geradeso, wie der Feind aller Gerechtigkeit es beabsichtigt.
Werden junge Menschen diesem Einfluß ausgesetzt, dann werden sie leichter davon geprägt als ältere. Alles hinterläßt einen Eindruck auf ihr Gemüt die Angesichter, auf die sie schauen, die Stimmen, die sie hören, die Orte, die sie besuchen, die Gefährten, mit denen sie Umgang pflegen, und die Bücher, die sie lesen. Es ist unmöglich, den Umgang, den wir oder unsere Kinder haben, zu überschätzen, sei es für diese Welt oder die zukünftige.
Die ersten Lebensjahre sind wichtiger als jede spätere Periode. Entschiedener Fortschritt wird entweder in der richtigen oder in der falschen Richtung gemacht. Einerseits gibt es jede Menge leichtfertige Unterhaltung, andererseits können solide, wertvolle Erkenntnisse für das praktische Leben erworben werden. Man kann mit Gott Bekanntschaft schließen und lernen, wie man jede von ihm verliehene Fähigkeit entwickeln kann. Am wichtigsten und notwendigsten für unser gegenwärtiges und ewiges Wohlergehen ist die Erkenntnis der göttlichen Wahrheit, wie sie im Worte Gottes offenbart wird.
Wir leben in einer Zeit, in der alles Falsche und Oberflächliche über alles, was wirklich, natürlich und dauerhaft ist, erhöht wird. Die Gedanken müssen von allem freigehalten werden, was in die falsche Richtung führt. Sie sollten nicht mit wertlosem Lesestoff belastet werden, der die Geisteskräfte nur schwächt. Die Gedanken werden solcherart sein wie die Speise, die wir unserem Gemüt zuführen. Die Zeit, die wir unnötigen, unwichtigen Dingen widmen, wäre besser angewandt, wenn wir uns mit der Betrachtung der wunderbaren Geheimnisse des Erlösungsplanes beschäftigen. Wir sollten jede uns von Gott verliehene Kraft benutzen, um des Herrn Willen kennenzulernen, damit unsere Füße nicht über den dunklen Felsen des Unglaubens stolpern, noch vom Pfad der Heiligkeit abweichen, der unter unendlichen Kosten für die Erlösten des Herrn geebnet wurde, so daß sie darauf wandeln möchten. Verstandeskraft und erworbene Erkenntnis sind Errungenschaften, die nicht durch das Gold von Ophir erkauft werden können. Ihr Wert übertrifft Gold und Silber. Diese Art der Erziehung wird von jungen Leuten gewöhnlich nicht erwählt. Sie führen ihre Wünsche, ihre Vorliebe und ihren Widerwillen, ihre Neigungen ins Feld. Haben ihre Eltern jedoch korrekte Ansichten von Gott, von der Wahrheit und von den Einflüssen und dem gesellschaftlichen Umgang, mit denen ihre Kinder umgeben werden sollten, dann werden sie die ihnen von Gott aufgetragene Verantwortung fühlen und die unerfahrene Jugend auf den rechten Weg führen, wohl wissend, daß sie ernten werden, was sie gesät haben.
Könnte meine Stimme die Eltern im ganzen Land erreichen, so würde ich sie davor warnen, den Wünschen ihrer Kinder bei der Wahl ihrer Gefährten oder ihres Umganges nachzugeben. Die Eltern denken zu wenig daran, daß die Jugendlichen schädlichen Eindrücken viel eher zugänglich sind als göttlichen Einflüssen. Deshalb sollten ihre gesellschaftlichen Verbindungen so beschaffen sein, sie in ihrem Wachstum in der Gnade und in der Erkenntnis der Wahrheit, wie sie im Worte Gottes offenbart ist, zu fördern und sie in ihrem Herzen einzupflanzen. Wenn die Kinder mit jenen zusammen sind, deren Unterhaltung sich um unwichtige, irdische Themen dreht, werden sich ihre Gedanken auf gleicher Ebene bewegen. Wenn sie hören, wie religiöse Grundsätze mit Verachtung behandelt werden, unser Glaube herabgewürdigt wird, wenn versteckte Einwände gegen die Wahrheit ihre Ohren erreichen, werden diese Dinge sich in ihrem Gemüt einnisten und ihren Charakter formen. Wenn ihre Gedanken mit Geschichten angefüllt sind, seien sie wahr oder erfunden, dann ist kein Platz mehr für nützliche Informationen und wissenschaftliche Kenntnisse, mit denen sie sich beschäftigen sollten. Welche Verwüstung hat diese Liebe zu seichtem Lesestoff in Gemütern schon angerichtet! Wie hat sie die Prinzipien der Aufrichtigkeit und echter Frömmigkeit zerstört, die einem gleichmäßig entwickelten Charakter zugrunde liegen! Sie gleicht einem schleichenden Gift, welches früher oder später seine bitteren Folgen zeigen wird, wenn es in den Organismus aufgenommen ist. Wenn ein verkehrter Eindruck
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auf jugendliche Gemüter gemacht wird, hinterbleibt ein Mal, und zwar nicht in Sand, sondern in dauerhaften Fels geprägt.
Der gesellschaftliche Umgang eurer Kinder neigt dazu, sie von jedem Einfluß fernzuhalten, der ihrem gesundheitsschädlichen Verhalten Einhalt gebieten und es abstellen würde. Sie sind ungeduldig, wenn sie nicht ihren Willen durchsetzen können. Christlicher Rat ist ihnen zuwider. Sie folgen dem Pfad, der sie ins Verderben führt, und jeder Einfluß, der sie in die entgegengesetzte Richtung führen möchte, ruft die schlimmsten Regungen ihres Herzens hervor. Sie sind Geschöpfe, die sich von Umständen formen lassen. Diese frühen Bindungen, die religiösen Eindrücken entgegenstehen, haben bei jedem Schritt einen machtvollen, beherrschenden Einfluß auf sie ausgeübt. Sorgt dafür, daß die Jugend den allerbesten Einflüssen ausgesetzt wird; denn der Umgang, den sie wählen, die Grundsätze, die sie annehmen, die Gewohnheiten, die sie bilden, werden über ihre Brauchbarkeit hier und ihr zukünftiges ewiges Schicksal entscheiden. Dies ist untrügliche Tatsache. Die Eltern sollten nicht den Neigungen ihrer Kinder nachgeben, sondern dem deutlichen Weg der Pflicht folgen, den Gott vorgezeichnet hat. Haltet eure Kinder freundlich in Schranken; weigert euch fest und entschlossen, jedoch mit Liebe, ihre verkehrten Wünsche zu erfüllen, und leitet ihre Schritte mit ernsten, andächtigen, ausdauernden Bemühungen von der Welt weg dem Himmel zu. Es darf Kindern nicht erlaubt werden, immer das zu tun, was ihnen gerade einfällt, und Pfade zu beschreiten, die nach allen Seiten offen sind und vom rechten Wege wegführen. Niemand befindet sich in größerer Gefahr als diejenigen, die keine Gefahr befürchten und Ratschläge ungeduldig abweisen.
Ich schreibe dir auf diese Weise, meine Schwester, weil ich deine Gefahr sehe. Während es viele geben wird, die dir schmeicheln und deine Gastfreundschaft genießen, ohne dir durch guten Rat zum Segen zu sein, muß ich dich vor unerkannter Gefahr warnen, die dein gegenwärtiges und zukünftiges Glück gefährdet. Wir nähern uns stürmischen Zeiten, und wir müssen das echte Fundament unseres Glaubens studieren. Wir müssen das Buch des Gesetzes erforschen, um zu sehen, ob unser Anrecht auf das unsterbliche Erbe gesichert ist.
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Wir als Volk sind als zu unbedeutend angesehen worden, um Beachtung zu finden, aber das wird sich ändern. Die christliche Welt unternimmt heute Schritte, die notwendigerweise das Volk, das die Gebote hält, in den Vordergrund rücken werden. Fortwährend wird Gottes Wahrheit durch Theorien und falsche Lehren menschlichen Ursprungs verdrängt. Es werden Anstrengungen gemacht, um die Gewissen derer zu versklaven, die Gott treu sein möchten. Die gesetzgebenden Mächte werden gegen Gottes Volk sein. Jede Seele wird einer Prüfung unterzogen. O, daß wir als Volk doch weise wären und durch Wort und Beispiel diese Weisheit auch an unsere Kinder weitergeben möchten! Jede Stellung unseres Glaubens wird in Frage gestellt werden. Wenn wir unsere Bibel nicht gründlich studieren und nicht fest eingewurzelt und gegründet sind, wird die Weisheit der Großen dieser Welt uns irreführen.
Die Welt ist geschäftig, eifrig und ergeben. Dem Bösen wird so bereitwillig gefolgt, als wäre es Gerechtigkeit, dem Irrtum, als wäre er die Wahrheit, und der Sünde, als wäre sie Heiligkeit. Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker. Sollte Gottes Volk in einer Zeit wie dieser schlafend gefunden werden? Sollten jene, welche die Wahrheit besitzen, sich still verhalten, als wären sie gelähmt? Ungläubige erklären, daß sie bestimmt ernster bei der Sache wären als die Christen, wenn sie glaubten, was diese zu glauben bekennen. Wenn wir glauben, daß das Ende aller Dinge vor der Türe steht, wie sollen wir „denn geschickt sein mit heiligem Wandel und gottseligem Wesen“? 2.Petrus 3,11. 


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