Im tiefeb Winter kame in Reisender an das Ufer des mächtigen
Mississipi-Stromes. Es war in den frühen Tagen der Besiedlung des Westens der
Vereinigten Staaten. Der einsame Wanderer hatte noch nie zuvor diesen „Vater
der Flusse“, wie der Mississipi genannt wird, gesehen, weder im Sommer noch im
Winter. Er war ein einsamer Wanderer in einem einsamen Land. Die Nacht brach
herein. Wilde Tiere und wilde Indianer ließen einen längeren Aufen halt zu
einem gefährlichen Abenteuer werden. Er
mußte den Fluss überqueren, wenn er sich in Sicherheit bringen wollte. Am
anderen Ufer gab es eine Siedlung.
Er blickte über den Fluß, der mit Eis bedeckt war. Mit der
Wildnis nicht vertraut, hatte er keine Ahnung, wie dick das Eis war. Lange Zeit
zögerte er. Aber dann krock er mit unendlicher Vorsicht auf Händen und Füßen auf
das Eis. Er wollte, so gut es ging, sein Gewicht verteilen. Alle Augenblicke
knisterte das Eis und von Zeit zu Zeit hörte er ein dumpfes Poltern im Eis, das
sich von Ufer zu Ufer fortplanzte. Bei jedem Geräusch zitterte der arme Mann am
ganzen Leib. Er rechnete damit, jeden Augenblick im Eis einzubrechen und in den
eisigen Fluten zu versinken.
So kroch er ganz langsam über den zugefrorenen Fluß. Er
hatte ihn schon zur Hälfte überquert, als er zu seinem Erstaunen hinter sich
jemanden singen hörte. Er konnte seinen Ohren nicht glauben. Dann hörte er das
Getrappel von Pferden, die über das Eis liefen. Bald erkannte er einen
singenden Kutscher, der vierspännig mit seinen Pferden eine schwere Ladung Holz
über das Flußeis fuhr. Dieses Eis, von dem der arme Wanderer glaubte, das es
sein Gewicht nicht tragen konnte, trug sowohl die große Holzladung wie auch die
vier Pferde, die sie zogen.
Mit großer Erleichterung und beschämt über sich selbst,
erhob er sich und rannte so schnell er konnte die restliche wegstrecke zum
Ufer.
So verhält es sich mit vielen von uns, die sich mit
furchtsamen und zitternden Herzen auf die Verheißungen Gottes verlassen.
Andere, die einen stärkeren Glauben haben, gehen singend durch das Leben. Sie
tragen eine große Freude in ihrem Herzen; sie fürchten sich vor nichts, denn
sie vertrauen völlig den klaren Aussagen der Heligen Schrift. Sie besitzen ein
grenzenloses Gottvertrauen. Ihr Losung Lautet; „Wer aber auf den Herrn
vertraut, der ist sicher.“ Spruche 29:25.
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